Die Entstehung eines Bildes

Vor der Arbeit steht die innere Sammlung. Ich beginne im Moment der höchsten Konzentration: es ist der Impuls die Leinwand zu bespielen.
Dies ist der Moment, wo das Leben im Bild entsteht. Am Anfang der hier gezeigten Bilder stand dbildgestaltungie Arbeit mit dem Spachtel.
Zur Technik: Ich nehme zwei Farben und gehe damit über die Leinwand. Die Richtung, in die der Spachtel gehen will, kann ich zwar kontrollieren, aber eher steure ich nur, folge der Energie, der Intuition, und achte darauf, wohin der Spachtel sich bewegen will, lasse Raum für innere Impulse. Hierbei spielt auch immer der Zufall eine Rolle. Dies ist für mich sehr spannend, weil sich hieraus neue, auch für mich unbekannte Formen ergeben können. In der Überlappung mit zwei unterschiedlichen Farben entstehen Farbkombinationen, Strukturen und Aspekte der Tiefe, die auch von mir nicht reproduziert werden können.
Je nachdem, wie die Strukturen von mir interpretiert werden, arbeite ich dann weiter. Fragen Sie mich nicht, wer hier entscheidet. Während des Arbeitsprozesses drehe ich das Bild z.B. um 90° oder 180° Grad gegen den Uhrzeigersinn. Je nach Sichtweise wird mir eine andere Botschaft vermittelt. Hier entscheide ich bewusst.
Den bisherigen Weg, den ich vorgegeben habe, löse ich dann auf, indem ich noch einmal eine andere Richtung einschlage. Auch die Entscheidung über die letztendliche Form des Bildes muss intuitiv getroffen werden und der eigentliche "Inhalt" (oder auch Sinn) bis zum Schluss offen bleiben.
Das Bild verändert sich also mehrfach, erhält mehrere Ebenen und Perspektiven. Irgendwann kommt der Moment, in dem ich mich für den endgültigen Aufbau des Bildes und dessen Aussage entscheide, die immer sehr persönlich ist.
Manchmal kann ich wahrnehmen, wie mein Geist den Pinsel steuern will und es kann in eine Richtung gehen, die ich vielleicht, - vielleicht aber auch überhaupt nicht - beeinflussen kann. Dieser Prozess ist für mich immer spannend und lehrreich. Und natürlich liegt darin für mich der eigentliche Wert und Sinn der Arbeit.
Der Betrachter soll angeregt werden, über die Formen der Bilder eigene Dinge zu assoziieren oder zu "kon-figurieren". Oft gehen die "Schauenden" dabei dieselben Schritte, die ich in der Arbeit durchlaufen musste, allerdings mit gänzlich anderen auch wieder persönlichen und nicht übertragbaren Resultaten - und das finde ich wunderbar.
Für jemanden, der sich animiert fühlt darin einzutauchen, werden die Arbeiten also lebendig und nehmen ihre eigene Gestalt an, eine Gestalt, in der der Betrachter erkennen kann, was in ihm eigentlich gerade vorgeht.
Entstehung eines BildesWenn er seine Wahrnehmung noch einmal reflektiert....

 

 

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Entstehung eines Bildes Phase 3 Entstehung eins Bildes Phase 4Innere Welten fertig